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breit aufgestellt

Fortbildung zur Prävention von Ungleichwertigkeitsvorstellungen im Rahmen von „Qualifiziert handeln!“

Rechtsextremismus und abwertenden Haltungen begegnen, zivilgesellschaftliches Engagement stärken

Es gibt viele Menschen in Deutschland, die sich gegen Rechtsextremismus und abwertende Haltungen beruflich und ehrenamtlich engagieren. Und die etwas dafür tun wollen, dass menschenfeindliche Ideologien keinen Platz in der Gesellschaft haben. Mitunter gleicht dieses Vor­haben aber einem Kampf gegen Windmühlen: mangelnde Qualifizierungsangebote, Unsicherheit und die fehlende Bereitschaft, bestimmte Vorurteile zu bearbeiten, lassen oft genau diejenigen alleine da stehen, denen die Thematik besonders am Herzen liegt.

Das umfassende Fortbildungskonzept „Qualifiziert handeln!", das die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb in Zusammenarbeit mit dem Bundesarbeitskreis Arbeit und Leben, dem DGB Bildungswerk Bund und den Evangelischen Akademien in Deutschland durchführt, verändert daran etwas.

Mit diesem Angebot wird ein Bewusstsein dafür geschaffen, dass Aktive hier nicht allein auf weiter Flur stehen, sondern wertvolle Arbeit leisten. Das Angebot ist in Deutschland einmalig und ermöglicht Vernetzung, Reflexionsmöglichkeiten der eigenen Arbeit sowie wissenschaftlich fundierte Fortbildung und nimmt somit das unverzichtbare Engagement ernst.

breit aufgestelltDer Bundesarbeitskreis Arbeit und Leben führt im Rahmen von „Qualifiziert handeln!“ mit Arbeit und Leben Hamburg eine über mehrere Monate laufende Fortbildung „breit aufgestellt. Fortbildung zur Prävention von Ungleichwertigkeitsvorstellungen“ für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren zu Aspekten gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit durch.

Häufig konzentriert sich die Bildungsarbeit gegen Rechtsextremismus auf die konkreten Erscheinungsformen der extremen Rechten: Szenen und Erlebniswelten (Musik, Symbole …), Ein- und Ausstiegsprozesse, Strategien und Aktivitäten. Dieser Ansatz erfährt vor allem in den Gegenden seine besondere Bedeutung, in denen organisierte Neonazis schwerpunktmäßig aktiv sind und den Versuch unternehmen, kulturelle Hegemonie zu erlangen.

Das Fortbildungskonzept „breit aufgestellt. Fortbildung zur Prävention von Ungleichwertigkeitsvorstellungen“ greift die einzelnen Ideologieelemente der extremen Rechten auf, beschreibt sie in ihrem Zusammenwirken und lotet ihre Bedeutung für die gesamte Gesellschaft aus. Jedes thematische Modul greift dabei Theorie, Methodenkompetenz und Selbstreflexion auf.

Durch den Ansatz der Intersektionalität (Intersection = Schnittpunkt) sollen verschiedene soziale Kategorien in ihrer Wechselwirkung im Rahmen sozialer, politischer und pädagogischer Prozesse von Exklusion und Inklusion einbezogen werden.

Die Qualifizierung will an den Erfahrungen und Ansätzen der politischen Bildungsarbeit in den entsprechenden Themenfeldern anknüpfen und diese gleichzeitig komprimiert zusammensetzen. Die Qualifizierung will die Rahmenbedingungen und Zielsetzungen der teilnehmenden Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aufgreifen und sie unterstützen, einen analytischen Blick und eine pädagogische Haltung in ihre Arbeit zu integrieren, die Vielfalt, Diskriminierung und verschiedene Identitätsaspekte einbezieht. Die Qualifizierung will ein konkretes Methodenset für die verschiedenen Themenfelder bereitstellen sowie umfassende Hinweise auf Materialien und Kooperationsmöglichkeiten geben.

Umgesetzt wird die Qualifizierung in den folgenden Modulen:

  • Einführung/Rolle von Pädagoginnen und Pädagogen
  • Rechte Einstellungsmuster/Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
  • Analysekategorien: Intersektionalität/Diversity
  • Geschlecht/Sexualität
  • Ethnizität/Rassismuskritik
  • Antisemitismus/Leugnung  bzw. Verharmlosung der NS-Verbrechen
  • Abwertung von Obdachlosen, Arbeitslosen und Behinderten, Privilegiertenvorrechte
  • Nationalismus/Nationalstaatlichkeit
  • Soziales Lernen und Konfliktbearbeitung, Politikkompetenz und Demokratiefähigkeit – Didaktische Kompetenzen
  • Umsetzungsschritte/Auswertung

Förderung und Kooperation

Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) führt das Vorhaben in Kooperation mit dem Bundesarbeitskreis Arbeit und Leben durch. Die Qualifizierung wird von Arbeit und Leben Hamburg umgesetzt. Die Fortbildung wird von einem wissenschaftlichen Beirat begleitet.

Die Fortbildung "breit aufgestellt. Fortbildung zur Prävention von Ungleichwertigkeitsvorstellungen" ist ein Element des umfassenden Fortbildungskonzepts "Qualifiziert handeln!", das die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb in Zusammenarbeit mit drei bundesweit arbeitenden Trägern der politischen Bildung in Deutschland anbietet. Das DGB Bildungswerk Bund und der Bundesarbeitskreis Arbeit und Leben bieten jeweils Fortbildungen für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren zur Prävention von Rechtsextremismus beziehungsweise abwertenden Haltungen an. Die Evangelischen Akademien in Deutschland führen Weiterbildungen zur Qualifizierung Ehrenamtlicher durch. Weitere Informationen zum Gesamtangebot: www.bpb.de/qualifiziert-handeln.

Ansprache

Weitere Hinweise

Laufzeit

01.03.2018 - 28.02.2021

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