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Vorschlag zur Neuausrichtung der EU-Bildungsprogramme 2014 – 2020

Das europäische Förderprogramm "Lebenslanges Lernen" läuft zwar noch bis Ende 2013, über Format und Ausrichtung der EU-Förderprogramme ab 2014 wird in Fachkreisen aber bereits jetzt intensiv diskutiert. Die Kernfrage lautet dabei: Soll alles anders werden – oder bleiben wie es ist?

Die von der EU-Kommission kürzlich vorgestellten Ergebnisse des europaweiten Konsultationsprozesses zur Zukunft der Förderprogramme, legt den Schluss nahe, dass es bei der bisherigen Gliederung des Programms "Lebenslangen Lernen" in sektorenbezogene Unterprogramme (COMMENIS – Schule, LEONARDO-DA-VINCI – Berufsbildung, ERASMUS – Hochschulen und GRUNDTVIG – Erwachsenenbildung sowie ein eigenständiges Programm für die außerschulische Jugendarbeit) bleiben soll, bei einer Verbesserung der Leitlinien zur Projektdruchführung. Diesen Erwartungen entgegengesetzt, hat die EU-Kommission nun den Vorschlag für ein bereichsübergreifendes Bildungsprogramm "Lernen in Europa" vorgelegt, in dem erstmals auch Sportförderung vorgesehen ist und in dem das bisher eigenständige Jugendprogramm sowie das Programm ERASMUS-Mundus aufgehen sollen. Die Kommission strebt damit positive Synergieeffekte eine die jeweiligen Bildungsbereiche übergreifende Zusammenarbeit an, um die bislang stark untereinander abgegrenzten Bildungsbereiche aufzubrechen und dem Ziel näher zu kommen, einen europaweiten Raum des "lebenslangen und lebensbegleitenden Lernens" zu schaffen, in dem auch non- und informell erworbene Lernleistungen anerkannt werden können. Entsprechend soll der Schwerpunkt des Programms auf die Förderung von "transnationaler Mobilität von Lernenden" und die Unterstützung junger Menschen beim Einstieg in das Berufsleben gelegt werden.

Dieser Entwurf stößt auf Widerspruch – obwohl der neue Budgetvorschlag der EU-Kommission "A Budget for Europe 2020" eine Erhöhung der Ausgaben um nahezu 68%, von heute 9,1 Mrd. Euro auf 15,2 Mrd. Euro, vorsieht. Kritisiert wird, dass die Neuausrichtung des Programms die Gefahr berge, dass Bildungsbereiche, die nicht dezidiert auf die berufliche Aus- und Weiterbildung orientiert sind, künftig weniger Berücksichtigung finden. Der Wegfall eines eigenständigen Jugendprogramms bedeute eine Kehrtwende der bisherigen EU-Jugendpolitik, die auf die Entwicklung einer eigenständigen EU-Jugendstrategie unter aktiver Beteiligung Jugendlicher ausgerichtet gewesen sei.

Lesen Sie hier die Ergebnisse des Konsultationsprozesses zur Neuausrichtung der EU-Förderprogramme

http://ec.europa.eu/dgs/education_culture/consult/llp/report_en.pdf,

den Budgetvorschlag der EU-Kommission "A Budget for Europe 2020"

http://ec.europa.eu/budget/library/biblio/documents/fin_fwk1420/MFF_COM-2011-500_Part_I_de.pdf

und

http://ec.europa.eu/budget/library/biblio/documents/fin_fwk1420/MFF_COM-2011-500_Part_II_de.pdf sowie die Rahmensetzungen eines neuen Förderprogramms "Bildung in Europa"

http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/11/857&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=fr

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