„Mehr Kontrollverlust wagen“

Thomas Krüger spricht im Vorfeld zur 36. Ordentlichen Mitgliederversammlung des Bundesarbeitskreises Arbeit und Leben

Unter dem Titel „Ungleichheiten in der Demokratie und politische Bildung!" fand eine Fachveranstaltung im Vorfeld zur 36. Ordentlichen Mitgliederversammlung des Bundesarbeitskreises Arbeit und Leben am 05.11.2014 statt. Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), gab hierzu den Delegierten und Gästen der Veranstaltung ein Impulsreferat, in dem er die Öffnung der politischen Bildung hin zu den Lebenswelten bildungsbenachteiligter Zielgruppen betonte. Diese dürften nach aktuellen Studien keinesfalls als unpolitisch eingestuft werden.

Es sei hierbei zwar nicht die Aufgabe der politischen Bildung, Legitimationsdefizite konkreter Politik auszugleichen. Die Antworten auf soziale Marginalisierung müssten in erster Linie sozialpolitischer und generell bildungspolitischer Natur sein. Allein politische Bildung löse das Inklusionsdefizit nicht, so Krüger. Sie könne aber einen wesentlichen Beitrag leisten, wenn es darum ginge, dass die Legitimationsdefizite auf die institutionellen Grundbedingungen der Demokratie übertragen werden. Die Idee der politischen Gleichheit müsse ernst genommen werden und es gälte, sich dafür einzusetzen, möglichst allen die Chance zur politischen Beteiligung zu eröffnen. Es geht nach Krüger mehr denn je in der politischen Bildung um demokratisches Empowerment. Auch die Chancen des Web 2.0 dürften dabei nicht vergeben werden. "Mehr Kontrollverlust wagen!" könne dabei als ein Grundsatz für eine politische Bildung gelten, welche die Partizipation ernst nimmt.

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