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Kompetenzen Erwachsener in der Erwerbs- und Nacherwerbsphase

Fachtagung zu PIAAC und CiLL Ende Januar

Ende Januar und mit 90 Teilnehmenden bis auf den letzten Platz ausgebucht, fand eine Fachtagung vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung (DIE) und dem Rat der Weiterbildung – KAW zu den aktuellen Studien zu Kompetenzen Erwachsener, PIAAC und CiLL, im Tagungszentrum der Katholischen Akademie in Berlin statt. 

Die Fachtagung ging u.a. der Frage nach, welche Konsequenzen sich für die Weiterbildung aus den Studien ergeben. Die Ergebnisse und Kompetenzwerte für Deutschland waren nicht herausragend. Von Seiten der Wissenschaft wurde empfohlen, sich Zeit für die Auswertung der Daten zu nehmen und an einigen Stellen noch vertiefend nachzuforschen, eine Praxisrelevanz blieb aber unbestritten. Die Fachleute aus der Weiterbildungspraxis betonten, dass es schon viele gute Ansätze gebe, Bildungsferne in den verschiedenen Altersstufen für Weiterbildungsangebote anzusprechen, Vieles aber noch auf Verstetigung warte.

Mit dem „Programm for the international Assessment of Adult Competencies" (PIAAC) untersucht die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zentrale Grundkompetenzen in der erwachsenen Bevölkerung, von denen angenommen wird, dass sie für die erfolgreiche Teilhabe an der heutigen Gesellschaft von zentraler Bedeutung sind. Der Fokus liegt hierbei auf der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter. Gemessen werden die Lesekompetenz, die alltagsmathematische Kompetenz und technologiebasiertes Problemlösen.

Das Projekt CiLL - Competencies in Later Life - weitet das Forschungsinteresse auf die Altersgruppe der 66 bis 80-jährigen Menschen in Deutschland aus. Das Projekt trägt dem demografischen Wandel in Deutschland Rechnung und liefert Forschungsergebnisse zur Bildung und Kompetenz im Alter. Erste Ergebnisse wurden auf der Fachtagung vorgestellt – die Studie erscheint vollständig ausgewertet im Mai des Jahres.

Schon im Vorfeld der Tagung wurden aufgrund der Ergebnisse der PIAAC-Studie die Forderungen nach mehr Investitionen in die Bildung, insbesondere in die Erwachsenen-/ Weiterbildung, laut. Prof. Dr. Aiga von Hippel, Vorsitzende des Rates der Weiterbildung – KAW, betonte in ihrem Abschlussstatement: „Neben der weiteren Entwicklung und Förderung neuer, kreativer Angebotsformen, die Menschen mit sehr geringen Kompetenzwerten ansprechen und individuell fördern, muss aber das Leitbild des „Lebenslangen Lernens" ernstgenommen werden. Das heißt, lebenslanges Lernen durch allgemeine, politische und berufliche Weiterbildung muss allen Alters- und Bevölkerungsgruppen, z.B. auch Menschen mit mittleren Kompetenzwerten ermöglicht werden. Dafür benötigt man eine grundständige öffentliche Förderung."

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