• Aktuelles
  • „Fragile Mitte - Feindselige Zustände“

„Fragile Mitte - Feindselige Zustände“

Aktuelle Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung integriert das Analysemodell der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit

Unter dem Titel „Fragile Mitte - Feindselige Zustände" ist im November die neue Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung zu rechtsextremen Einstellungen in Deutschland erschienen. Sie befasst sich seit 2006 bereits zum fünften Mal mit rechtsextremen Einstellungen in Deutschland. Neu ist nun, dass erstmals explizit das Analysemodell der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit (GMF) (Heitmeyer u.a.) integriert wurde.

Insgesamt hat die Studie ein komplexes Bild ergeben: Rechtsextreme und menschenfeindliche Einstellungen in Deutschland sind gegenüber den Vorjahren deutlich zurückgegangen. Das liegt aber auch an einer weit verbreiteten Abwehrhaltung im Sinne einer Ignoranz gegenüber dem Problem des Rechtsextremismus. Dazu konnte ein Trend der Verlagerung hin zu subtileren Formen der Abwertung anderer festgestellt werden. So z.B. die Zustimmung zu Etabliertenvorrechten.
Dieses Phänomen einer Verlagerung lässt sich besonders beim Antisemitismus erkennen: Israelbezogener Antisemitismus sowie NS-relativierender und sekundärer Antisemitismus erhalten viel mehr Zuspruch als klassische judenfeindliche Vorurteile.
Schließlich stellt sich Rechtsextremismus und Rechtspopulismus als europäische Herausforderung dar: „Nationalismus und Populismus, die Stigmatisierung von Gruppen und anti-europäische Reflexe als Teil einer (Rück-)Besinnung auf Nationalstaatlichkeit sind auf dem Vormarsch", so die Studie.

Das Schwerpunktthema im Kinder- und Jugendplan, das für die politische Jugendbildung bei Arbeit und Leben dieses Jahr leitend war, hieß „Couragiert und engagiert für soziale Gerechtigkeit, gegen Ausgrenzung und Rassismus". Verschiedene Veranstaltungen beschäftigten sich mit neuen Formen des Antisemitismus, mit Antiziganismus und Rassismus. Und auch mit Fortbildungsmöglichkeiten wie „breit aufgestellt" ist Arbeit und Leben gegen Rechtsextremismus aktiv.

Weitere Informationen zur Studie erhalten Sie unter: http://www.fes-gegen-rechtsextremismus.de/

 

Bundesarbeitskreis
Arbeit und Leben e.V.
Robertstr. 5a
42107 Wuppertal
Tel.: (0202) 97 404 - 0