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Bundesausschuss Politische Bildung (bap): "Politischer Aktionismus hilft nicht gegen rechte Gewalt"

Langfristige Strategien zur Stärkung der Zivilgesellschaft notwendig

Im Zuge der Diskussion um die ausländerfeindlichen Vorfälle im sächsischen Mügeln fordert der Bundesausschuss Politische Bildung (bap) langfristige Strategien zu Stärkung der Zivilgesellschaft. „Wir müssen die Teilhabe gerade junger Menschen am politischen und gesellschaftlichen Leben stärken”, so der bap-Vorsitzende Theo W. Länge.

„Nur so können wir die Ursachen von Rechtsextremismus und Antisemitismus wirksam bekämpfen. Politische Bildung kann hier einen wertwollen Beitrag leisten. Sie kann Bürgerinnen und Bürger ermutigen, sich für ein friedliches Miteinander und ein Klima der Toleranz einzusetzen”.

Der bap und seine Mitglieder bieten hier bundesweite und lokale Projekte an wie die Qualifizierung zum/zur Trainer/in für Zivilcourage und Gewaltprävention oder die Vermittlung von interkulturellen Kompetenzen im Umgang mit Jugendlichen. Daneben helfen „Mobile Beratungsteams”, rechtsextreme Strukturen zu erkennen und Strategien zur Bekämpfung zu entwickeln. Spezielle Angebote zum Thema Konfliktfähigkeit und Gewaltprävention richten sich bereits an Kinder ab 10 Jahren.

Kritisch wertet der bap die politischen Reflexe von Verharmlosung auf der der einen und Schuldzuweisung auf der anderen Seite. „Es sind immer die gleichen Rituale. Allerdings hilft uns politischer Aktionismus nicht weiter im Kampf gegen rechte Gewalt“, so Länge. Langfristige Programme des Bundes, wie das Programm „VIELFALT TUT GUT. Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie”, das vor allem die Zivilgesellschaft stärken und Jugendlichen Werte wie Toleranz und Demokratie vermitteln soll, können hier im Zusammenspiel von Kommunen mit zivilgesellschaftlichen Akteuren einen wertvollen Beitrag leisten und müssen entsprechend finanziell ausgestattet werden. Zwar begrüßt der bap Sonder- und Sofortprogramme gegen Rechtsextremismus, fordert aber eine kontinuierlich angelegte Förderpolitik in Bund, Ländern und Kommunen.

Gerade mit Blick auf die anhaltende Diskussion um die Ökonomisierung von Bildung und der damit verbundenen Fokussierung auf die Förderung von betrieblicher und beruflicher Bildung und Weiterbildung fordert der bap ein langfristiges Bekenntnis der Politik zur politischen Bildung. „Je größer das gesamtstaatliche Interesse, umso selbstverständlicher muss eine kontinuierlich angelegte staatliche Förderung sein”, so Länge.

Im Bundesausschuss Politische Bildung haben sich rund 30 bundesweit arbeitende Trägerverbände der außerschulischen politischen Jugend- und Erwachsenenbildung zusammengeschlossen. Gemeinsames Ziel der unterschiedlich orientierten Organisationen im Bundesausschuss ist es, sich für die Entwicklung und Verbesserung der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung durch Erfahrungsaustausch und Kooperation zu engagieren, die Einsicht in die Bedeutung dieses Bildungsbereichs und die Notwendigkeit seiner öffentlichen Förderung zu verbreiten und durchzusetzen.

Informationen und Kontakt:

Bundesausschuss Politische Bildung (bap)

Theo W. Länge, Vorsitzender

c/o Bundesarbeitskreis Arbeit und Leben

Robertstraße 5a 42107 Wuppertal

Tel. (02 02) 9 74 04 - 10

eMail: oder

Website: www.bap-politischebildung.de