40 Jahre DGB Bildungswerk BUND

Oskar Negt über die Aktualität soziologischer Phantasie und exemplarischen Lernens

Anlässlich des 40jährigen Bestehens des DGB Bildungswerk BUND und zu Ehren Hinrich Oetjens, ehemaligem Leiter der DGB-Bundesjugendschule Oberursel und des DGB Bildungszentrum Hattingen, wurde in Hattingen am 03. und 04. September eine Tagung mit dem Titel „Alte Fundamente und neue Orientierungen in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit" veranstaltet. Mit einer persönlichen Fotopräsentation und einer feierlichen Ansprache wurde Hinrich Oetjen für seine Verdienste geehrt.

Eine Leitfigur der gewerkschaftlichen und politischen Bildungsarbeit war und ist Oskar Negt. Mit einem interessanten Vortrag ermöglichte er den Teilnehmenden einen guten Einblick in die pädagogische Arbeit in Gewerkschaften in den 1960er und 70er Jahren.
Dass heute viele junge Menschen durch politische Bildung nicht erreicht werden liegt seines Erachtens daran, dass Bildungsarbeit nicht ausreichend ansetzt an den reichen Erfahrungsschätzen Jugendlicher, bspw. technologische und ökonomische Aspekte betreffend. Ansätze, die sich an der Lebenswelt der Jugendlichen orientieren, können sich an diesen Erfahrungen ausrichten und zur Auseinandersetzung anregen. Denn bedeutend bleibt für Negt die emanzipatorische Perspektive der Bildungsarbeit mit dem Wunsch nach Veränderung der Gesellschaft.
Doch die Tagung sollte auch einen kritischen Blick auf die aktuelle gewerkschaftliche Bildungsarbeit werfen. Die Grenzen einer kritisch-emanzipatorischen Bildungsarbeit wurden bedacht, nicht aber ohne mögliche Lösungsansätze zu betrachten.
Im Rahmen von drei Arbeitsforen zu gewerkschaftlichen Diskurs- und Handlungsfeldern beteiligte sich der Bundesarbeitskreis Arbeit und Leben mit einem Workshop zum Thema „Familie-Pflege-Beruf - Was haben Gewerkschaften mit einer fürsorglichen Praxis zu tun?" am Programm.

Bundesarbeitskreis
Arbeit und Leben e.V.
Robertstr. 5a
42107 Wuppertal
Tel.: (0202) 97 404 - 0